veröffentlicht am Sonntag, 06.09.2015
Milizgedanken darf bei WEA nicht zu kurz kommen
Eine unheilige Allianz zwischen SVP und den Linken im Nationalrat hat in der vergangenen Junisession die Weiterentwicklung der Armee (WEA) zum Kippen gebracht. Notwendige Reformen wurden durch diesen unerwarteten Schulterschluss unnötig blockiert, obschon Anpassungen zur Bewältigung der aktuellen Bedrohungslage unumgänglich sind. Wir stellen uns hinter die WEA, sind jedoch der Meinung, dass dem Milizgedanken zwingend wieder vermehrt Rechnung zu tragen ist. Im Rahmen der Umsetzung der WEA gilt es diesbezüglich einige Herausforderungen anzugehen. Gerade Personen in Kaderfunktionen sehen sich heute mit einigen Problemen konfrontiert, welche es zu lösen gilt.
Damit das bewährte Milizsystem in der Zukunft beibehalten werden kann, gilt es seitens der Armeeführung verstärkt den Dialog mit Wirtschaft und Universitäten zu suchen, um die Akzeptanz für ein militärisches Engagement zu fördern. Wer sich für eine militärische Kaderlaufbahn entscheidet, soll bei der Stellensuche nicht benachteiligt sein und sich auf Grund seiner erworbenen Führungsfähigkeiten an allen Universitäten und Hochschulen ECTS-Credits anrechnen können. Doch auch die Armee selber muss ihre Hausaufgaben machen. Es gilt ein sinnvolles Diensttagemanagement vorzunehmen und die jährliche Arbeitsbelastung auf allen Stufen miliztauglich zu gestalten. Zudem müssen ausserdienstliche Leistungen künftig besser honoriert werden, indem diese erfasst und entweder entlöhnt oder kompensiert werden können. Schliesslich gilt es gerade höhere Kader in Kommandantenfunktionen administrativ zu entlasten, damit diese sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. Nur durch die Beachtung dieser Aspekte wird es auch in der Zukunft gelingen, geeignete Personen auf für eine militärische Kaderlaufbahn gewinnen zu können und dadurch die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
Gfr Jakob Büchler, Nationalrat CVP, Maseltrangen
Hptm Sandro Morelli, Präsident JCVP Kanton St.Gallen, Benken
Oberst a.D. Beda Sartory, Präsident AWG St.Gallen, Wil